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Plauer Fanfaren erringen Landespokal

Plau am See, den 12.09.2011

Die Jury beim 21. Spielleutetreffen auf dem Klüschenberg in Plau war sich einig: Das Spiel des Plauer Fanfarenzugs war ihr genau 38,04 Punkte und erneut die Vergabe des Landespokals wert. Damit haben die Plauer diese Trophäe zum vierten Mal hintereinander errungen.

"Wir Spielleute wissen, was diese Auszeichnung bedeutet", freute sich Vereinsvorsitzende Carola Rohde. Unter der Stabführung von Anne-Kathrin Hilgert (musikalische Leitung: Nico Schröbler) hatte der Plauer Fanfarenzug zum Auftakt seines Auftritts den "Berliner Marsch" (Schwierigkeitsgrad 1,18) intoniert, leitete dann über zum "Marsch 40" (0,79) und beschloss sein Spiel unter den strengen Blicken der Wertungsrichter mit dem Titel "Dakota" (1,75). "Dabei kam es auf jede Kleinigkeit an", berichtete Rohde. Für die Punktvergabe zu Stabführung, Körperhaltung, Ausrichtung des Fanfarenzugs, seine Reaktion, für Melodie und Rhythmus waren in der sechsköpfigen Jury unter der Leitung von Mario Bielig (Freital) erfahrene Spezialisten am Werk. "Die Mühen der Vorbereitung haben sich gelohnt."

Mit einem Platzkonzert am Plauer Hotel Gesundbrunn hatten sich die Lübzer auf das Treffen eingestimmt. Ein gemeinsamer Umzug führte danach werbewirksam von der Metow zum Marktplatz, wo Bürgermeister Norbert Reier die fast 300 Spielleute willkommen hieß, die ihm dafür mit drei gemeinsam gespielten Titeln dankten.

Auf dem Klüschenberg ging als erste Formation in der Kategorie "Nachwuchs" allein die Jugend des Spielmannszugs vom Sportverein Motor Barth mit zwei Kürtiteln und einer Pflichtnummer an den Start. Die Erwachsenen-Spielleute aus Barth (Leitung seit 1983: Hans-Ulrich Schwabe) gehören bereits der Leistungsklasse I an. Ihnen war der Sieg mit den Titeln "Steubenparade" (Schwierigkeitsgrad 3,5) und "American Patrol" (4,0) im direkten Vergleich zu den "Malchower Spielleuten" unter Philipp Goldmann nicht zu nehmen. Beide Formationen mussten die Jury außerdem mit ihrer Interpretation von "Leggiero" überzeugen.

Die Tradition von Spielleuten lässt sich in Barth bis auf das Jahr 1912 zurückführen. Nach dem Ersten Weltkrieg gründete sich dort im Arbeitersportverein ein Spielmannszug, der unter dem Regime der Nationalsozialisten zum Erliegen kam und erst 1955 wiederbelebt wurde.

Beim Plauer Spielleutetreffen wurde Barth zum 13. Mal Landesmeister. Auch bei den Fanfarenzügen ein Altbekannter: Dort siegte der "Freie Fanfarenzug Neubrandenburg Stadt 1980" (Stabführung: Jan-Peter Manske, musikalische Leitung: Klaus Asmus). Diese Formation brachte in ihrem 17-minütigen Auftritt außer der Pflicht ("Mignon") fünf Titel unter und zeigte zum Ein- und Ausmarsch mitreißende, rhythmisch begleitete Umformierungen. Der Neubrandenburger Fanfarenzug war nach seiner Gründung erst Mitglied im Deutschen Turn- und Sportbund der damaligen DDR, firmiert aber seit 1992 eigenständig als eingetragener Verein und ist seit Jahren stets Gewinner des Landesmeistertitels.

Weitere Teilnehmer des Spielleute treffens waren: Fanfarenzug Templin/Uckermark (Stabführung: Claudia Ryll), der Friedländer Fanfarenzug "Friederike Krüger" (Christa Schmidt), der Fanfarenzug des Feuerwehrvereins Neustrelitz (Tilo Herzberg) und der Spielmannszug aus Pritzwalk. Der Spielmannszug des SV Einheit 46 Parchim (Stabführung: André Pinnau, musikalische Leitung: Andreas Flauder) trat außer Konkurrenz an. Das 22. Spielleutetreffen soll laut Carola Rohde Anfang Mai 2012 in Güstrow stattfinden; "verbunden mit dem festen Willen, unseren Pokal erneut zu verteidigen".

 

 

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